Chop von Craig Petty

Im Leben gibt es manchmal Sachen, deren Sinn sich mir trotz reichlicher Überlegung einfach nicht erschließen will – und der Trick „Chop von Craig Petty“ ist eine davon.

Der Effekt selbst lässt sich relativ einfach zusammenfassen, denn es handelt sich im Grunde nur um eine Chop Cup Routine die mit einem unpräparierten Becher funktioniert. Wie allgemein bekannt ist, wird das schon seit der Erfindung des Neodym Ringes praktiziert (seit es den Neodym Ring gibt, ist praktisch jede Tee-Tasse und jeder Papp-Becher für diese Routine geeignet). Dass ein signierter Geldschein in einer Zitrone erscheinen kann, ist für den Zauberkünstler auch nichts neues… auch wenn dies z.B. für den Biologen sicherlich ebenso unergründbar ist wie für mich der Sinn von „Chop“.

So – nun aber zurück zu Thema – diese Routine sieht genau so aus wie jede andere „Freestyle-Neodymring-Chop-Cup-Routine“ bei der man den Geldschein in einer Zitrone erscheinen lässt, der Unterschied ist nur, dass man selbst als aufmerksamer Beobachter keinen Neodym-Ring erblicken kann. Der Grund hierfür liegt in der normativen Kraft des Faktischen, denn einen Ring gibt es bei diesem Effekt nicht. Allerdings erkennt man selbst als „unaufmerksamer“ Beobachter, dass stattdessen ständig ein „penetranter Filzstift“ mit im Spiel ist – und wer nun vermutet, dass der Magnet nicht in Form eines Ringes sondern dafür in Form eines Filz-Stiftes zur Anwendung kommt, der liegt schon ziemlich richtig. 

Die „grandiose“ Neuerfindung ist also, den Magnet nicht als unauffälligen und zweckmäßigen Ring am Finger zu tragen sondern versteckt in einem Filzstift, höchst kompliziert und äußerst auffällig, ständig an den Becher zu halten. Und dies ist schließlich auch die Antwort dafür, dass das Werbevideo dauernd an genau den Stellen geschnitten wird, an welchen eine magische Handlung passiert. Gerne würde ich jemanden sehen, der diesen Effekt so vorführen kann, dass der Zuschauer nichts bemerkt… aber… soviel steht schon mal fest… Craig Petty hat das nicht geschafft. Der Beweis ist auf DVD selbst zu finden, denn bei der Performance sieht man förmlich, wie der Zuschauer bei jeder magischen Handlung des Zauberkünstlers automatisch immer auf genau diejenigen Stellen aufmerksam gemacht wird, wo er am allerwenigsten hinsehen sollte. Nun liegt dies aber nicht an Craig, denn er macht seine Sache recht gut und exakt… Der Punkt ist einfach, dass man mit diesem Gimmick-Stift keine Möglichkeit hat, eine unauffällige Handhabung zu finden. Kurz gesagt, das Trickprinzip ist nicht ausgereift und lässt sich nicht mit den Grundregeln der Missdirektion kombinieren.

 
Fazit

So gerne ich Effekte von Craig Petty mag und so sehr ich ihn auch schätze – für den Effekt „Chop“ kann ich mich leider kein Stück weit begeistern. Dieser Effekt ist in meinen Augen nicht ernsthaft verwendbar, sorry. So wie ich Craig kenne, wird dafür der nächste Effekt um so besser… mal sehen, was uns „Love Cards“ bringt.

Gesamtbewertung: 1/10

Author: Malvin Deil

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